Haan, 09.02.2017, von Helmut Wenzel

Sturmklar — THW setzt Ausbildung an der Motorsäge fort

Einsatzkräfte aus fünf Ortsverbänden des Geschäftsführerbereichs Düsseldorf nahmen am ersten Lehrgang „Bediener Motorsäge“ im Jahr 2017 teil.

Am Anfang steht die Baumschau, die Beurteilung des Baumes und möglicher, von ihm und der Umgebung ausgehender Gefahren.

Sechszehn Helfer aus den Ortsverbänden Düsseldorf, Haan, Hilden, Mülheim an der Ruhr und Ratingen legten dabei im Rahmen dieses Lehrgangs am letzten Januarwochenende im Hugenpoterbusch in Ratingen ihre Prüfung ab. Sie sind nun nach den Modulen A (Grundlagen der Motorsägearbeit) und B (Baumfällung und Aufarbeitung) des Motorsägen-„Führerscheins“ der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung e.V. (DGUV) als Bediener von Motorsägen qualifiziert. 

Die Ausbildung ist sehr umfangreich — vor allem wegen des hohen Gefahrenpotentials beim Umgang mit der Motorsäge ist sie aber dringend notwendig. Die Schwerpunkte liegen nicht nur auf der Beurteilung der Bäume und der Fälltechnik. Ein besonderes Augenmerk gilt der Arbeitssicherheit. Die Gefahren bei der Arbeit mit der Motorsäge gehen nicht nur von den Sägen mit ihren scharfen, schnelldrehenden Sägeketten aus; gerade die Spannung in umgestürzten Bäumen und im Sturm- und Bruchholz ist von hohem Risiko für Einsatzkräfte. Diese Druck- und Zugspannung in den Holzstämmen lernen die angehenden Führerscheininhaber nicht nur im Wald kennen. Auf das Schneiden von Holz unter Spannung werden sie mit dem „Babisi“, dem Baumbiegesimulator, vorbereitet. In diesem speziellen, THW-eigenen Schulungsgerät drückt ein Hydraulikstempel quer zum Stammverlauf so auf einen Baumstamm, dass er, mit den Enden in zwei Widerlager gedrückt wird, unter Spannung steht. Im Simulator Erfahrung zu sammeln bedeutet für die Einsatzkräfte einen großen Sicherheitsgewinn für die Arbeit in der freien Natur.

Die Einsätze der letzten Jahre bei den Stürmen „Kyrill“ und „Ela“ haben gezeigt, wie notwendig eine große Zahl an qualifizierten Motorsägebedienern im Technischen Hilfswerk ist. Beim Einsatz nach „Ela“ waren Ortsverbände des Technischen Hilfswerks teilweise eine Woche lang mit den Aufräumarbeiten beschäftigt. Aus dieser Erfahrung und vor dem Hintergrund häufigerer Sturmwetterlagen aufgrund des Klimawandels setzt das THW auf eigene Bereichsausbilder. Bei diesem Lehrgangs schulten Clemens Piegeler und Stephan Piel vom Haaner THW-Ortsverband die teilnehmenden Helfer, unterstützt wurden sie von Marcus Gerlach aus dem Ratinger THW. — Nicht einfach ist es übrigens, geeignete Ausbildungsgehölze zu finden. Die Erlaubnis, im Hugenpoterbusch sägen zu dürfen, verschafften dem Technischen Hilfswerk die beiden Ratinger THW-Helfer Kevin und Reimund Kroll.

Fotografie und Text: Helmut Wenzel (Öffentlichkeitsarbeit / THW Haan)

  • Am Anfang steht die Baumschau, die Beurteilung des Baumes und möglicher, von ihm und der Umgebung ausgehender Gefahren.

  • Demonstration der Fällmethode für die ganze Gruppe.

  • Voilá — so sieht’s aus, wenn der Baum gefallen ist.

  • Ein Keil wird eingetrieben, um die durch die seitlichen Schnitte erzeugten Bruchleisten aufzubrechen.

  • Zwei Fällschnitte werden seitlich angesetzt.

  • Markierung der seitlichen Schnitte in der Rinde, der Keil steckt im Durchstich.

  • Fast wie ein Herzschnitt — Durchstich zur Fällschnittseite.

  • Der Fallkerb wird gesetzt.

  • Wird’s kompliziert, mach’ Dir eine Zeichnung — hier kommen zur normalen Bruchleiste zwei weitere hinzu, senkrecht zur ersten und höhenversetzt.

  • Nachbesprechung — lesson’s learned.

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