Verlagerte Standortausbildung Wesel 11.-13.08.2006

Die verlagerte Standortausbildung des OV Düsseldorf in Wesel fand 2006 am 2. Augustwochenende vom 11.08 – 13.08 statt. Wie jedes Jahr traf man sich am Freitagabend im Ortsverband, um von dort aus gemeinsam in Richtung Übungsgelände zu starten.

Im Gegensatz zum letzten Mal sollte noch am gleichen Abend die Einsatzübung stattfinden, und so rückten bereits um 21:00h, nach einem Imbiss vor Ort und kurzer Rücksprache mit der Einsatzleitung des DRK (welches uns dieses Jahr mit 12 Helfern tatkräftig unterstützte) die ersten GKW aus. Das Szenario: Eine Explosion unbekannten Anlasses zerstörte einen Häuserzug und verursachte so eine zunächst unbekannte Anzahl an Verletzten. Wie so oft übernahm diese Rolle die THW-Jugend – an die deshalb an dieser Stelle ein herzlicher Dank gerichtet ist! Das DRK sorgte zudem mit diversen Übungsutensilien aus dem eigenen Fundus dafür, dass die „Verletzten“ entsprechend „verletzt“ aussahen. Seitens des THW sorgte OB Sommer mit Rauchkörpern für ein realistischeres Erscheinen des Einsatzortes. Dort angekommen wurden die einzelnen Gruppen zügig eingewiesen: die Gruppenführer sollten unter Beweis stellen, wie gut sie ihr Team im Einsatz koordinieren können. Um eine optimale Versorgung der Verletzten zu gewährleisten, stand die THW-Einsatzleitung per Funk in ständigem Austausch mit der Einsatzleitung des DRK. Auf diesem Wege konnten auch Personalanfragen des DRK direkt weitergegeben werden, falls THW-Helfer z.B. zum Transport von Verletzten aus Gefahrenstellen benötigt wurden.

Und davon gab es viele: ein PKW mit 2 Insassen z.B. war unter einer Betonplatte begraben worden, in die es nun ein Loch zu schlagen galt: Mit Hilfe von Bohrhammer und Trennschleifer war dies aber bald geschafft, so dass die Sanitäter vom DRK übernehmen konnten. Die meisten Verletzten befanden sich jedoch in den zerstörten Häusern. Mehrere Personen mussten daher über einen Leiterhebel oder per Rollgliss aus den Obergeschossen geborgen werden. Die medizinische Weiterversorgung fand anschließend im Sanitätszelt des DRK statt.

Da es mit Beginn der Übung anfing Nacht zu werden, war das Ausleuchten der Einsatzstellen von höchster Wichtigkeit. Die Stromversorgung lieferte das von der Fgr. E mitgeführte 50 kVA Aggregat.

Eine weitere verletzte Person war in einem unterirdischen Tunnel verschüttet worden. Zwar konnte der Betroffene bereits nach 15 Minuten gesichtet werden, die Rettung jedoch nahm mehrere Stunden in Anspruch. Zunächst musste der von Trümmerstücken versperrte, schmale Zugang mittels Hebekissen freigeräumt werden; anschließend fanden die Helfer des 2. TZ eine massive Betonplatte vor, die ihnen erneut den Weg versperrte. Ein Durchbruch brachte die nächste unangenehme Überraschung: hinter dieser Platte befand sich eine Wasserblase, die beseitigt werden musste. Diese Aufgabe gestaltete sich als sehr aufwendig und gefährlich, da nur durch kleine Durchbrüche das Wasser kontrolliert abfließen konnte. Kurz vor Ende der Übung konnte aber diese zeitaufwendigste Bergung erfolgreich abgeschlossen werden. So hieß es schließlich um 23:45h, nach Rückbau der Stationen: Dienstende.

Verantwortlich für Planung und Konzept waren dieses Jahr Heinz Espenhahn und Rolf Sommer, die in besonderer Weise unterstützt wurden von Armin Hakenberg, Alexander Hallen und Daniel Vobis, die sich bereits mehrere Tage zuvor auf dem Übungsgelände eingefunden und die verschiedenen Übungsstationen hergerichtet hatten.

Am Samstagmorgen erhielten wir dann, wie auch schon letztes Jahr, Verstärkung von der Freiwilligen Feuerwehr aus Düsseldorf-Angermund und den E-Gruppen aus Aachen (5 Helfer), Arnsberg (7 Helfer), Geldern (2 Helfer) und Übach (6 Helfer). Der Dienstplan sah vor, dass erste Vorbereitungen für die geplante zusätzliche Straße und eine kurze Gleisstrecke auf dem Übungsgelände getroffen werden sollten .Aufgabe des 2. TZ war es, in Zusammenarbeit mit der Feuerwehr und der Fgr. Räumen das Gelände entsprechend zu präparieren. Das hieß konkret: Bäume fällen und den für die Gleisstrecke vorgesehenen Boden nivellieren. Die E-Fachgruppen übernahmen in gemeinschaftlicher Arbeit den Freileitungsbau. Der erste TZ führte die Ausbildungseinheit „Bergen aus Höhen und Tiefen“ (Einsatz von Rollgliss, schiefe Ebene und Leiterhebel) zusammen mit den Sanitätern vom DRK durch. Des Weiteren nutzten wir den Samstag für die Kraftfahrerausbildung, Übungen mit schwerem Atemschutz und Metallbearbeitung; für die Jugend stand das Thema Stiche und Bunde auf dem Dienstplan.

Den Abend verbrachte die mittlerweile ca. 130 Mann starke Truppe in trauter Gemeinschaft. Gut versorgt durch die Fgr. Log des OV Düsseldorf, unter der Leitung von Wolfgang Rutkat gab es nicht nur 1 ½ gelungene Diensttage zu feiern, sondern auch 2 Ehrungen, die bereits vor Dienstbeginn vergeben worden waren und an dieser Stelle noch einmal besonders hervorgehoben werden sollen: für besonderes Engagement und langjährige Mitarbeit und Unterstützung erhielten Markus Richmann das goldene Helferabzeichen und Frank Fasbender das goldene Helferabzeichen mit Kranz.

Am Sonntagvormittag fand ein weiteres Mal Ausbildung zum Thema „Bergen aus Höhen und Tiefen“ statt, diesmal aber mit den Helfern der FFW. Währenddessen besorgten die übrigen Helfer des THW die Reinigung des Geländes und den kompletten Rückbau der Gerätschaften inklusive der Verlastung auf die jeweiligen Fahrzeuge. Gegen 12 Uhr setzte sich die Kolonne in Bewegung und verließ das Übungsgelände der BA-THW. Im OV angekommen, wurde die Einsatzbereitschaft der Fahrzeuge in der Unterkunft wieder hergestellt, bevor OB Sommer die verlagerte Standortausbildung 2006 mit einem sehr positiven Fazit offiziell beendete.


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