Düsseldorf,

Die Tür öffnen – Nur mal anders

Die Fachgruppen Sprengen (Sp) des Technischen Hilfswerks (THW) aus den Ortsverbänden (OV) Düsseldorf und Wuppertal übten gemeinsam das sprengtechnische Öffnen von Brandschutztüren. Unterstützung bekamen die Sprenggruppen durch den Zugtrupp und die Bergungsgruppe (B) aus dem OV Wuppertal. Durch den guten Kontakt zur Leitung der PORR Becker Abbruchtechnik GmbH war es möglich, dies in einem Abbruchgebäude im Ruhrgebiet durchzuführen. Zudem bekam man Besuch der ToJ-Einheit (Training on the Job) der Feuerwehr Bochum.

Bild: THW/Michaela Donner

Brandschutztüren dienen der Verhinderung einer raschen Brandausbreitung oder auch von Rauchdurchtritt. Sie müssen selbstschließend sein, um den optimalen Schutz zu gewährleisten und werden meist dort eingebaut, wo bauaufsichtliche Vorschriften es fordern.

 

Brandschutztüren bilden ein einheitliches Bauelement aus Türblatt, Türfutter und Beschlägen. Überwiegend sind sie aus Stahl oder Aluminium und i. d. R. in Baustoffklassen wie nicht brennbar, schwer entflammbar oder normal entflammbar eingeteilt.

 

Aufgrund von Bauwerkssetzungen an und in Gebäuden kann es gelegentlich dazu kommen, dass sich Brandschutztüren nicht mehr öffnen lassen, sodass „schweres Gerät“ wie bspw. ein Motortrennschleifgerät zur Öffnung genutzt werden muss. Besteht allerdings eine große Gefahr an oder hinter der Tür für die Einsatzkräfte, wird die Türöffnung mittels Sprengung notwendig.

 

Auch dies muss geübt werden, damit die Einsatzkräfte auf den Realfall vorbereitet sind.

 

Am Vormittag des Übungstages trafen sich die Übungsteilnehmenden und begannen zunächst mit der Begehung und Sichtung des Gebäudes.

 

Die anschließende erforderliche Sicherheitsunterweisung durch die Sprengberechtigte ist zwingend erforderlich, um die Sicherheit aller, an der Sprengung Beteiligten zu gewährleisten.

 

Zunächst begannen die Vorarbeiten der geplanten Sprengungen der ausgewählten Brandschutztüren.

 

Da sich in unmittelbarer Nähe Glastüren befanden, wurden diese mit Grobspanplatten (OSB-Platten) gesichert, um einen Splitterflug zu begrenzen und sie zu schützen.

 

Die Bergungsgruppe musste zunächst die sperrigen OSB-Platten mehrere Etagen hinauftragen, vermessen, entsprechend bearbeiten und verbauen, bis alle Glastüren gesichert waren.

 

Zeitgleich verlegten und prüften die Einsatzkräfte der Sprenggruppen viele Meter elektrischer Zündleitung.

 

Zu einem Besuch der Übung hatte sich die ToJ-Gruppe der Feuerwehr Bochum. Hierbei handelt es sich um angehende Brandmeister im Einsatzdienst der Feuerwehr Bochum.

 

Die Gruppenführer der Fachgruppen Sprengen konnten den angehenden Brandmeistern das Sprengen näherbringen und die Fachgruppe Sprengen vorstellen.

 

Nachdem die OSB-Platten angebracht wurden, folgte das Anbringen der ersten Ladung an einer Brandschutztür und der Aufbau des Sicherungskreises, der durch den Zugtrupp organisiert wurde. Diese war eine sogenannte Probesprengung, um schrittweise die optimale Ladungsmenge zur Türöffnung festzustellen. Durch verschiedene Bauweisen und Verdämmungen kann diese variieren.

 

Bereits die erste Sprengung führte dazu, dass die unverschlossene Tür durch Verformung aufsprang. Nun folgten parallel zwei weitere Sprengungen, bei denen die Brandschutztüren abgeschlossen wurden, um eine blockierte Tür zu simulieren. Auch wenn diesmal durch die Sprengung keine Türöffnung erzielt werden konnte, konnten die Sprenggruppen einige Erkenntnisse für zukünftige Einsätze gewinnen.

 

Aufgrund der fortgeschrittenen Zeit, waren keine weiteren Sprengungen möglich und die Gruppen führten den Rückbau durch.

 

Im Anschluss fuhren sie am Abend geschlossen zum OV Wuppertal, um die Übung gemeinsam in geselliger Runde abzuschließen.

 

"Einen herzlichen Dank Allen, die die Sprengungen ermöglicht haben, und auch allen Helfer*innen, die engagiert zum Gelingen der Übung beigetragen haben", bedankt sich die Sprengberechtigte bei allen.

 


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