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Wesel,

Erstes Übungswochenende der THW-Jugend nach Corona

Nach langer Pause, konnte nun das Übungswochenende der Bezirksjugend Düsseldorf vom 19.04.2024 bis 21.04.2024 wieder stattfinden. Aber wofür ist ein Übungswochenende gut, was macht man überhaupt dort und wie läuft das ab? Da die Junghelfer noch nicht am unmittelbaren Einsatzgeschehen teilnehmen dürfen, werden regelmäßig Übungen innerhalb eines Ortsverbandes oder, wie dieses Jahr, überregional veranstaltet.

In erster Linie ist eine solche Übung dafür da, einen Einsatz möglichst real nachzustellen und die Jugendlichen vor neue Herausforderungen zu stellen. Dabei werden die bereits erworbenen Fachkenntnisse im Bereich der Bergung, der Rettung, der Ersten-Hilfe bzw. der Betreuung, des sicheren Bewegens von Lasten und der Kommunikation über Funk verbessert und gefestigt.

Erdbeben, acht vermisste Personen:

Das war das Alarmstichwort, als die Jugendlichen aus Düsseldorf, Ratingen, Duisburg, Hilden sowie Solingen früh morgens aus ihrem Schlaf gerissen worden sind. Jetzt galt es sich schnell anzuziehen und vor der Halle zu treffen.

Nach einem kurzen Briefing wurden vier Gruppen gebildet, welche unterschiedliche Gebiete erkundeten, und die vermissten Personen suchten. Innerhalb dieser Gruppen wurden Gruppenführer und Truppführer ernannt, welche die Gruppe leiteten und im ständigen Kontakt mit dem Zugführer bzw. dem Einsatzleiter standen. Zunächst wurden Zugänge gesucht, mit welchen ein schnelles Eindringen in die Gefahrenstelle möglich ist. Schnell stellte sich heraus, dass der einzige Zufahrtsweg durch ein Hindernis blockiert war.

Um den Weg zu räumen, wurde das Hindernis kurzerhand mittels eines Greifzuges entfernt. Parallel, zu den Räumarbeiten, wurde die erste vermisste Person ausfündig gemacht und mittels Schleifkorbtrage aus dem verschütteten Tunnel gerettet. Diese wurde daraufhin an einer eingerichteten Patientenablage sachgerecht übergeben.

Zeitgleich rettete eine andere Gruppe eine verletzte Person aus einem gefährdeten Gebäude. Während ein Erwachsener von unter einem Waggon gerettet wurde, machte sich ein weiterer Trupp daran, ein möglicherweise einsturzgefährdetes Haus zu begehen.

Zunächst wurde ein Fachberater hinzugezogen, welcher die Statik des Gebäudes beurteilte.

Nachdem das Gebäude als sicher eingestuft wurde, rüstete sich der Trupp mit einer Schutzausstattung gegen Abstürzen aus, um von zwei weiteren Helfern gesichert zu werden. Bevor in das Gebäue eingedrungen werden konnte, musste sich erst erkundigt werden, ob das gesamte Gebiet stromlos ist. Nachdem dies bestätigt wurde, konnte sich Zutritt verschafft werden.

Hinter mehreren verschlossenen Durchgängen befand sich ein Kind, welches an weiter Helfer übergeben worden ist.

Nach der Übung gab es für die Jugendlichen gegen Vormittag eine Stärkung, denn der größte Teil des Tages stand ihnen noch bevor.

Über den Vormittag und den Nachmittag stand das Aufbauen eines Trümmersteges an.

Die rund 40 Jugendlichen teilten sich in drei Gruppen auf, welche unter Anleitung der Erwachsenen an unterschiedlichen Teilen arbeiteten, welche zum Schluss zusammengefügt worden waren.

Dazu gehörte das Aufbauen des Anfangs bzw. der Beginn mit Hilfe eines mobilen Gerüstsystems, das Errichten von sog. Portalen, welche als Träger dienten und das Verbinden von Planken, um eine Fläche zum Betreten zu konstruieren.

Gegen Abend kam es dann zu einem zweiten, unerwarteten Erdbeben, welches aufgrund der bereits fortgeschrittenen Stunde, das Beleuchten der Einsatzstelle nötig machte.

Zudem gab es erneut Vermisste, welche es zu retten galt.

So wurden zunächst die nötigen Stellen durch Flutlichtleuten ausgeleuchtet, um das Arbeiten zu erleichtern. Nachdem vermeintlich alle Personen gerettet worden waren, gab es plötzlich einen Hinweis auf eine weitere vermisste Person, die sich unter einer Betonrohr befinden sollte.

Um dieses zu verschieben, kam das hydraulische Rettungsspreizgerät zum Einsatz. Kurz vor Mitternacht war auch dieses Szenario gemeistert und alle Beteiligten kehrten nach den Rückbaumaßnahmen in die Unterkunft zurück.

Die letzte Nacht verlief ohne Alarm und so konnten alle Beteiligten in Ruhe ihre Taschen packen, das Zimmer fegen und ihre Autos beladen. Gegen Mittag brachen alle auf und machten sich auf den Weg zu ihrem jeweiligen Ortsverband.

Alles in allem war es eine sehr erfolgreiche Übung von Seiten der Junghelfer sowie von Seiten der Veranstalter. Viele werden neue Erfahrungen gesammelt haben und viel Neues gelernt haben.

Aber am wichtigsten, viele neue Menschen kennengelernt zu haben, mit welchen man eventuell später bei einem realen Einsatz Hand in Hand arbeitet.

"Vielen Dank an die Organisatoren, dass sie nach einer so langen Zeit, etwas so Großartiges auf die Beine gestellt haben", sind sich alle Beteiligten einig. "Ein großer Dank geht außerdem an die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer, welche nicht nur mit Rat und Tat zur Seite standen, sondern auch die zweite Übung kurzfristig ermöglichten!"


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