Weilerswist,

Sprengübung in Weilerswist

Zu den Aufgaben des Technischen Hilfswerks (THW) gehört im Einsatzfall auch das Beseitigen von Gefahrenbäumen. Dabei kann nicht immer mit der Motorkettensäge gearbeitet werden, da dies unter Umständen zu gefährlich wäre. In diesen Fällen kommt oftmals die Fachgruppe Sprengen zum Einsatz. Bäume können gezielt durch Sprengladungen gefällt, oder Windbruch durch Sprengungen zerteilt werden. Um im Einsatzfall ihren Aufgaben gerecht zu werden, müssen die Sprenggehilfen und Sprengberechtigten des THW regelmäßig entsprechende Übungen durchführen. Anlässlich dessen fand eine gemeinsame Übung der Fachgruppen (FGr) Sprengen der THW Ortsverbände Düsseldorf, Stollberg und Wuppertal. Unterstützung erhielten sie durch weitere Einsatzkräfte der THW Ortsverbände Düsseldorf und Euskirchen.

Foto: Pascal Klinkhammer / THW OV Düsseldorf

In der Vergangenheit kam es bei Stürmen an der zweigleisigen Bahnstrecke (Eifelstrecke) in Weilerswist immer wieder zu Behinderungen des Zugverkehrs durch umgestürzte Bäume. Daher plant die DB Netz AG, am Bahndamm in naher Zukunft diverse Bäume zur vorbeugenden Gefahrenabwehr zu fällen. Der FGr Sprengen des Ortsverbandes Düsseldorf wurde in diesem Zusammenhang durch die DB Netz AG angeboten, einige der Bäume zu Ausbildungszwecken zu sprengen.

Da ausreichend Übungsobjekte zur Verfügung standen, wurde am 22.08.2020 in Weilerswist eine gemeinsame Ausbildung der Fachgruppen Sprengen durch die THW Ortsverbände Düsseldorf und Wuppertal, sowie der neuen Fachgruppe Sprengen des Ortsverbandes Stollberg durchgeführt.

Nach einer Einweisung und Sicherheitsbelehrung, wurden durch die Sprengberechtigten sechs Bäume ausgewählt, die durch unterschiedliche Methoden gesprengt werden sollten. Vor Ort wurden hierzu zwei Teams gebildet, die jeweils drei Bäume für die Sprengung vorbereiteten. Unterstützung erhielten die FGr Sprengen, durch weitere Helfer aus der Bergungsgruppe und dem Zugtrupp des 2. Technischen Zuges des Ortsverbandes Düsseldorf. Begleitet wurde die Ausbildung durch vier Mitarbeiter der DB Netz AG und der DB Fahrwegdienste GmbH.

Um eine schnelle Räumung der Bahngleise nach der Sprengung zu gewährleisten, war auch der örtlich zuständige THW Ortsverband Euskirchen mit einer Bergungsgruppe und dem Zugtrupp vor Ort. Die ortskundigen Helfer des THW Ortsverbandes Euskirchen organisierten auch die Absicherung des Sicherheitsbereiches und die Verpflegung der Helfer.

Eine kleine Herausforderung war der laufende Zugverkehr. Die Strecke wird auch am Wochenende ungefähr im Halbstundentakt, in beiden Richtungen befahren. Dies musste bei der Planung der Sprengung berücksichtigt werden, um den Zugverkehr nicht zu beeinträchtigen. Vorteilhaft war, dass die Züge beider Fahrtrichtungen sich in der Nähe der Sprengstelle planmäßig begegneten. Hierdurch ergab sich nach den Zugbegegnungen jeweils ein knapp halbstündiges Zeitfenster, in denen die Zündung der Sprengladungen und die Räumung der Bahngleise erfolgen musste. Daher wurde entschieden, dass alle sechs Bäume mit einer Zündung gesprengt werden sollen. Die Zündung musste dabei zu Beginn dieses Zeitfensters erfolgen, um genügend Zeit für die Räumung der Bahngleise zu haben, sofern Bäume darauf fallen.

Noch während der letzten Vorbereitungen für die Sprengung, postierten sich Helfer des THW an den Wegen, die in den Sicherheitsbereich führten, um eine weiträumige Sperrung vorzubereiten.

Nach Abschluss der Vorbereitungen wurde die Sprengstelle geräumt und der Sicherheitsbereich durch die postierten THW-Helfer gesperrt. Als die Züge beider Fahrtrichtungen die Sprengstelle planmäßig passiert hatten, wurde die Bahnstrecke zwischen den Bahnhöfen Weilerswist und Erftstadt durch die Mitarbeiter der DB Netz AG für den Zugverkehr gesperrt. Der Notfallmanager der DB Netz AG erteilte dem leitenden Sprengberechtigten anschließend die Freigabe für die Sprengung.

Nach Abfrage der Sicherungsposten, wurden dann die Sprengladungen gezündet.

Alle sechs Bäume konnten durch die Sprengung erfolgreich gefällt werden. Dabei fielen jedoch einige Bäume auf die Bahngleise. Ein weiterer Baum fiel auf einen parallel zum Bahndamm verlaufenden Feldweg. Diese wurden durch THW-Helfer und Mitarbeiter der Bahn unter Verwendung mehrerer Motorkettensägen schnell von den Gleisen und vom Feldweg entfernt, sodass die Bahnstrecke schon wenige Minuten nach der Sprengung durch die Mitarbeiter der DB Netz AG wieder für den Zugverkehr freigegeben werden konnte. Eine Beeinträchtigung des Schienenverkehrs wurde verhindert.

Die erfolgreiche Ausbildungsveranstaltung wurde vor Ort, nach dem Verlasten des Materials auf die Fahrzeuge, am Nachmittag beendet.


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