Köln-Gremberghoven,

Übung: THW bringt Eisenbahnwaggon zurück in die Spur

Vor der angesetzten Übung stellten sich den Übenden folgende Fragen: Wie gleist man eigentlich einen Eisenbahnwagen auf? Welche Technik steckt in einem Triebfahrzeug? Wie funktioniert ein Güter- bzw. Rangierbahnhof? Diesen und noch vielen weiteren Fragen konnten die Helferinnen und Helfer der 1. und 2. Bergungsgruppe des THW Ortsverbands Düsseldorf am vergangenen Übungstag auf dem Rangierbahnhof Gremberg in Köln nachgehen.

Foto : Alfred Witte

Anlass für den Übungsmarsch der Düsseldorfer Bergungsgruppen war ein schrottreifer Kesselwaggon der Firma DB Schenker Rail, der die seltene Gelegenheit bot, das Aufgleisen von Eisenbahnwaggon mit den Mitteln der Bergungsgruppen einsatznah zu üben. Um ein sicheres Arbeiten am Waggon außerhalb des Gefahrenbereichs der umliegenden Gleise zu gewährleisten, sperrte das Team von DB Schenker Rail drei umliegende Rangiergleise.

Bevor jedoch mit dem Aus- und Wiedereingleisen begonnen werden konnte, galt es zuerst den notwendigen Arbeitsraum durch echte Rangierarbeit zu schaffen und die Übungswaggons bestehend aus einem offenen Güter- sowie einem Kesselwaggon in günstigere Positionen zu verschieben und festzulegen. Anschließend wurde mit dem Aufbau der Verschubbahn sowie der Hebevorrichtung begonnen. Um eine unkontrollierte Seitwärtsbewegung des Kesselwaggons zu verhindern und diesen später trotzdem verschieben zu können, nutzten die Helferinnen und Helfer für den Aufbau der Sicherung geschickt die benachbarten gesperrten Gleise als Anschlagpunkte für Greif- und Kettenzug. Angehoben durch zwei Hydropressen mit je 15t Hubleistung, konnte nach Fertigstellung der Verschubbahn der 22t schwere Kesselwaggon mit Leichtigkeit aus der Spur hinaus und wieder hinein gebracht werden.

Parallel zu den Arbeiten an dem Kesselwaggon nutzten die Bergungshelferinnen und  -helfer die Gelegenheit sich den Güterbahnhof Gremberg und seine Anlagen näher anzuschauen. Begleitet durch den regionalen Gefahrgutbeauftragten und dank seiner jahrzehntelangen Berufserfahrung als Eisenbahner, erlangten die THW Helferinnen und Helfer tiefe Einblicke in die betrieblichen Abläufe und die Technik auf diesem Rangierbahnhof sowie in die Lok- und Wagentechnik beim Rundgang in der örtlichen Fahrzeug- und Instandhaltungshalle. Erschöpft aber immer noch mit einem hellen Leuchten in den Augen sowie mit viel neu gewonnenem Fachwissen, traten die Helferinnen und Helfer in den Abendstunden den Rückmarsch nach Düsseldorf an.

Die Helferinnen und Helfer der 1. und 2. Bergungsgruppen des THW Düsseldorf bedanken sich ganz herzlich bei Herrn Peter Breuer und dem Team von DB Schenker Rail vom Rangierbahnhof Gremberg für die Bereitstellung der Übungsmöglichkeit und die Organisation vor Ort, den unvergesslichen Einblick in den Betrieb eines Rangierbahnhofs und natürlich für die ausgezeichnete Gastfreundschaft.

Hintergrundinformation zum Rangierbahnhof Gremberg

Gebaut von 1917 bis 1924 gehört der Güter-/Rangierbahnhof Gremberg mit einer Länge von fast vier Kilometern zu den neun überregional bedeutenden Rangieranlagen in Deutschland und bildet einen wichtigen Knotenpunkt in der Nord-Süd-Transversale des europäischen Güterverkehrs. In Gremberg laufen die Güterverkehre aus Rotterdam, Amsterdam und Zeebrugge zusammen und werden gemeinsam weiter bis nach Genua geführt. Hauptnutzer des Bahnhofes ist die DB Schenker Rail Deutschland AG, das größte Eisenbahnverkehrsunternehmen für Güterverkehr in Europa. In Gremberg arbeiten rund 600 Eisenbahner im Schichtbetrieb rund um die Uhr und fertigen pro Tag bis zu 70 Güterzüge mit insgesamt rund 2.800 Wagen ab.


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